Klimt Atelier Bilder Verein
DEUTSCH ENGLISH JAPANESE
KONTAKT HOME
  Zur Geschichte des Hauses in der Feldmühlgasse
  Die Geschichte der Liegenschaft nach Klimts Tod bis in die Gegenwart
  Die Atelierräume, Schieles Wunsch entsprechend ...


Die Atelierräume, dem Wunsch Schieles entsprechend

Durch glückliche, historisch bedingte Zufälle haben sich Klimts Atelierräume und ein Teil des Inventars erhalten. Auch die für Gustav Klimt so unbedingt zur Gesamtheit dazu gehörige Gartenfläche blieb zum Teil erhalten. Das nunmehr restaurierte Atelier soll den Schaffensort des Künstlers als lebendiges Kulturerbe bewahren.

Siehe Geschichte des Hauses in der Feldmühlgasse, Geschichte der Liegenschaft

Es ist nicht verwunderlich, dass ein Neffe Klimts, der als Jugendlicher seinen Onkel oftmals in der Feldmühlgasse besucht hatte, später sagte: "lch finde keine Anhaltspunkte mehr. Das Haus, so wie es war, ist verschwunden."

Die Verantwortlichen des Klimt Vereins haben Schieles Aufruf als "mission statement" auf die Fahnen geheftet. Egon Schiele hatte das Atelier selbst als ein Kunstwerk bezeichnet. "... Nichts sollte weggenommen werden - denn das Gefüge des Klimt-Hauses ist ein Ganzes, ist selbst ein Kunstwerk, welches nicht zerstört werden dürfe. Auch die unfertigen Bilder, Pinsel, Maltisch und Palette sollten unberührt bleiben und als Klimt-Museum für die wenigen, die Freude und Liebe für Kunst haben, zugänglich sein."

Siehe ATELIER, Atelierbeschreibung

Siehe VEREIN, Publikationen

Verein Gedenkstätte Gustav Klimt (Hrsg.) KIJIRO OHTA & GUSTAV KLIMT Zu Besuch bei Klimt in Wien (1913) Das Atelier in Unter St. Veit in Wien, mit englischer und französischer übersetzung; Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2005 : Einleitende Aufsätze "Ein japanischer Künstler betrachtet Klimts Signet", "Wie verhält man sich, wenn Schiele einen Wunsch geäußert hat ?" "Annäherung mit Hindernissen: Kijiro Ohta (be)sucht Klimt in Wien"

Seit Oktober 2012 präsentiert sich das Erdgeschoss der "Klimt Villa" z. T. in Form einer Rekonstruktion, als "museum in progress". Das Atelier wurde mit speziell angefertigten Repliken eingerichtet. Der Klimt Verein ist Leihgeber dieser Kopien
  • div. Möbel: Tisch und zwei Sessel von Josef Hoffmann,
  • Teppich "Glockenblume", Entwurf von Josef Hoffmann, Fa. Backhausen,
  • japanische Farbholzschnitte und zwei große chinesische Bilder,
  • "Die Braut",
  • schwarze Staffelei und schwarzer Malerhocker,
  • Malerkittel aus blauem Leinen
sowie der elf Themen einer Text-Bild-Dokumentation, deutsch und englisch, über Klimts Leben, Werk und Umfeld Atelier, Garten.

In Zusammenarbeit mit Leopold Museum Privatstiftung - in Folge der Sonderausstellung "Klimt persönlich" im Jubiläumsjahr 2012 - bieten einige Atelierräume Kopien von Klimts Zeichnungen und eine Dokumentation seiner Korrespondenz, aus der Zeit der Feldmühlgasse, 1911-1918.

--- M E H R --- Atelierräume heute ---

Die Postkartenkorrespondenz erbringt den Nachweis, dass Klimt 1911 in die Feldmühlgasse übersiedelte. Im Adressenverzeichnis (Lehmann) ist ersichtlich, dass Klimt die Feldmühlgasse auch als Wohnadresse angab.

Heute gibt es in den Atelierräumen ein kurioses Objekt im Original, denn im Laufe der Sanierungsarbeiten in der Klimt Villa gab es einen Fund aus Klimts Zeit, dokumentiert durch BDA und Bundesmobiliendepot:

überraschenderweise wurde ein sehr privates Einrichtungsstück entdeckt: eine Sitzbadewanne!

Im Zuge der Renovierungsarbeiten an der sog. "Klimt Villa", dem letzten Atelier Gustav Klimts von 1911 bis 1918, 1130 Wien, Feldmühlgasse 11, wurden auf dem Dachboden noch einige Stücke Sanitärkeramik entdeckt. Darunter ein Handwaschbecken, eine Gusseisenbadewanne und eine keramische Sitzbadewanne. Diese Objekte wurden sicher geborgen. Die Recherchen des Mobiliendepots im Vorfeld der Ausstellung "Intime Zeugen, Vom Waschtisch zum Badezimmer" haben nun ergeben, dass diese Art Sitzbadewanne ab ca. 1905/1910 von der Keramikindustrie in dieser weißen, glatten Art ohne Dekor angeboten wurde. Sanitärkeramik in dieser Form kennt man z. B. von Inseraten und Katalogen des Wiener Installateurs Otto Schidloff aus der Zeit um 1910, wobei Schidloff diese Wannen nicht produziert, sondern von Keramikfabriken zugekauft und dann montiert hat. Diese sehr wuchtige Sitzbadewanne stammt daher noch aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.

Josef Hoffmann hatte für seinen Freund Gustav Klimt 1911 das ehemalige Gartenhaus als Atelier umgestaltet - schwarz gestrichene Fenster, Einrichtung mit Möbelstücken der Wiener Werkstätte, Einbau einer Zentralheizung, Einbau von Nassräumen. Die Sitzbadewanne stammt aus dieser Bauphase.

Der Besucher findet hier wohl ein letztes, sehr privates Erinnerungsstück aus Klimts Alltag.

www.diamonddogs.cc