Gleichzeitig mit den berühmten Portraits und einer größeren Gruppe von Landschaften entstehen Hauptwerke der Jahre 1912 - 1918, die sich unterschiedlichen Themen widmen. Auffallend ist, es sind keine religiösen Sujets, obwohl ihnen Klimt so bedeutungsvolle Namen gibt wie "Tod und Leben" oder "Adam und Eva". Es sind wohl Themen, die die Grundfragen unserer Existenz berühren und zeigen, wie dicht gedrängt, fast ausweglos Erotik im Unterbewussten verankert ist. Aneinander geschmiegt und umschlungen verschmelzen die Figuren im ornamentalen Umfeld. Mal sind es Blüten, Farbflecke, mal sind es japanische Motive, die sich dem Betrachter erst beim zweiten Blick zu erkennen geben.

Die Formate der Gemälde sind beträchtlich, ihre Wirkung auf den Betrachter außerordentlich. Die wenigen großen viel-figurigen Kompositionen wie "Tod und Leben", "Die Jungfrau" oder "Die Braut" haben dem Künstler eine grundsätzliche Frage nach Malerei gestellt, die er virtuos gelöst hat, selbst wenn die letzten Gemälde unvollendet blieben.